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Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte

Prof. Dr. Habbo Knoch

Am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität zu Köln liegt der Schwerpunkt in Forschung und Lehre auf der Untersuchung der untrennbaren Verwobenheit von Zivilität und Gewalt im „langen“ 20. Jahrhundert. Im Kontext der politischen und sozialen Modernisierungsprozesse seit den 1880er Jahren wird dabei genauer nach Verlauf, Praktiken und Gründen extremer Gewalt in Politik und Gesellschaft gefragt, wie sie sich vor allem in den beiden Weltkriegen, der Herrschaft des Nationalsozialismus und dem Holocaust sowie in den Genoziden des 20. Jahrhunderts gezeigt haben. Im Verbund damit geht es – insbesondere anhand des Umgangs mit kollektiv erlebter und praktizierter Gewalt in Geschichtspolitik und Erinnerungskultur der Bundesrepublik und in Europa nach 1945 – um die Herstellung und Wiederherstellung gesellschaftlicher Ordnungen in transnationaler Perspektive („memory studies“) und um eine bis in die Gegenwart reichende politische Kulturgeschichte des globalen Humanitarismus seit dem 19. Jahrhundert („moral history“). Von großer Bedeutung ist dafür – auch im Kontext einer Mediengeschichte der Moderne – die Beschäftigung mit öffentlichen Repräsentationen historischer Ereignisse durch Fotografien und andere visuelle Medien, an ehemaligen Orten staatlicher Massenverbrechen und in zeithistorischen Museen („public history“).